ROSIE AGAINST LEUKEMIA
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"Manchmal kann man nicht die Situation ändern, in der man sich befindet, aber die Art, wie man mit ihr umgeht!"

Die Glatze.

12/10/2015

2 Kommentare

 
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Seit knapp einen Monat gehört sie nun zu mir. Die Glatze. Doch wie lebt sich's eigentlich damit? Recht gut. Meistens jedenfalls. Im Spital ist mir die Glatze ziemlich egal, ich laufe oft ohne Mütze rum und im Alltag ist sie auch wirklich praktisch. Ich hab im Moment eh keinen Bock auf Haare machen und manchmal tut die frische Brise auf dem Kopf richtig gut.
Ausserhalb des Spitals hatte ich anfangs ein bisschen mehr Mühe. Es brauchte schon seine Zeit und vor allem auch Überwindung, bis ich mich getraute habe, die Mütze auch mal abzunehmen, denn die Leute kucken halt schon. Und das meistens saudumm.
Die Glatze kann aber auch von Vorteil sein, zum Beispiel wenn's keinen Platz im Bus hat. Einfach Mütze runter, ein bisschen laut atmen und schon steht jemand für mich auf. Hehe, gekonnt ausgenutzt. Und ich finde: Ich darf das! 
Ich habe aber auch schon schlechte Erfahrungen gemacht und da sind dumme Blicke noch das kleinere Übel. Letztens auf dem Flohmarkt fragte mich ein Standbetreiber: "Wo deine Haare?" und ich dann so: "Die sind in den Ferien!" und er darauf: "Wann kommen wieder?" Spätestens jetzt hätte er es schnallen müssen: "Die kommen wieder, wenn ich gesund bin." Aber Fehlanzeige, mit einem Bi-dem-chaufed-mir-sicher-nüt zog mich Fabian vom Stand weg. 
Aber noch schlimmer war die Frage eines ebenfalls älteren Herrn im Spital-Lift, wobei man anmerken muss, dass ich mit Trainer-Hose und Infusionsständer unterwegs war, also ganz offensichtlich als Patientin. "Sind Sie bim Gwäfför gsieh?" fragte der Mann und meine Antwort ganz entsetzt: "ääähmm...nei, die sönd vo sölbe usgheit - und gopf nomol, wa isch denn da fö e dommi Frog?!" Lift hält an, Mann steigt aus, hoffentlich hatte der den ganzen ein schlechtes Gewissen! 
Für mich waren diese zwei Erfahrungen aber auch eine Erkenntnis: Es gibt offensichtlich immer noch Leute, die überhaupt keinen Plan von der Krankheit Krebs haben und auch nicht wissen, was eine Chemotherapie ist. Das muss sich definitiv ändern! Einen kleinen Teil dazu beigetragen hat der kalifornische Fotograf Robert Houser. Er hat Menschen vor, während und nach der Chemo portraitiert. Entstanden sind wunderschöne Fotos mit viel Tiefgang. Überzeugt euch hier selber.
​Und hier findet ihr den Watson-Artikel dazu. 


2 Kommentare
Annina
14/10/2015 14:22:21

Liebe Rosi, sorry dass ich dich duze, aber es ist mir ein sehr grosses Anliegen, du machst das einfach super! En liebe Gruess Annina, Mami von Larissa

Antwort
Rosie
16/10/2015 18:32:02

Liebe Annina! Schön das du schreibst und danke für deine lieben Worte. Gruss Rosie

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    Rosie. 30 Jahre. Mitten im Leben. Diagnose: Leukämie. 

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