was warst du für ein Jahr? Mein dreissigstes, mein wichtigstes, mein prägendstes. Ich hatte schon beim Jahreswechsel letztes Jahr ein komisches Gefühl. Ich wusste unterbewusst, irgendetwas wird passieren. Und dann vier Tage später: Rückfall-Diagnose. Und dann ging alles ganz schnell, Chemos, Bestrahlung, Transplantation. 28 Tage Spital. Isolation. Und im Nachhinein kann ich mich kaum noch daran erinnern. Nur wenn ich an meiner Spitalbodylotion rieche oder gewisse Songs im Radio höre, kommen die Erinnerungen noch hoch.
Danach fast drei Monate Entbehrung. Keine Konzerte, Fussballmatches, Parties, nicht schwimmen, sonnen und Käse essen. Die Pendlerei nach Zürich. Die sommerlichen Stunden in der fremden Stadt. Und jetzt im Nachhinein sind auch diese 100 Tage verflogen. Das ganze Jahr ist verflogen. Und jetzt? Habe ich mein Leben zurück. Ich bin nicht mehr eingesperrt, eingeschränkt - ich bin gesund! Die Ärzte sind sehr zufrieden mit mir, meine Werte stimmen, das Knochenmark ist sauber und ich fühle mich manchmal als wäre nichts gewesen. Aber dann halte ich inne und merke, nein, da ist eben nicht nichts gewesen. Es ist nicht selbstverständlich. Es ist ein Geschenk. Das Leben hat mir das Leben wieder geschenkt. Und in diesen Momenten bin ich ganz bei mir und kann die Zeit für einige Minuten anhalten. Spüren. Geniessen. Leben. An dieser Stelle DANKE an alle, die mich die letzten Monate umarmt, aufgemuntert, gepflegt und geheilt haben und DANKE an alle, die mit mir die letzten Monate geweint, gelacht, gelitten, gefeiert und gelebt haben. Ich bin froh, habe ich so viele tolle Menschen um mich herum. Übrigens, passend dazu: Mein Song des Jahres (Macklemore feat. Skylar Grey - Glorious)! Hier!
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AutorRosie. 30 Jahre. Mitten im Leben. Diagnose: Leukämie. Archives
January 2020
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