Tag X. Heute hat die Chemotherapie angefangen. Endlich. Nach viel Warten. Nach viel Unsicherheit. Nach viel Bangen. Ist ja schliesslich nicht wie eine Kopfwehtablette, die man dann einfach mal reinhaut und gut ist. Ganz im Gegenteil, eine Chemotherapie wird nach verschiedenen medizinischen Protokollen individuell zusammengestellt und dann genaustens verabreicht. Welches Therapie-Protokoll für mich das Richtige ist, darüber haben sich die Ärzte gestern und heute in verschiedenen Sitzungen beraten. Da kommt man sich natürlich erst mal unheimlich wichtig vor! Bei mir hat es dann aber heute Nachmittag etwas ganz anderes ausgelöst. Da in den ganzen Prozess viele Ärzte involviert sind, gibt es auch verschiedene Experten-Meinungen und die sind heute irgendwie alle auf mich niedergeprasselt. Sprich, der eine Arzt redete schon von Stammzellen-Transplantation, der andere wollte sich nicht auf die Äste rauslassen. Da fragt man sich dann schon, was machen die eigentlich mit mir und was passiert da gerade? Vielleicht verderben viele Köche ja wirklich den Brei? Da gab's dann nur eins: Wehren! Jeder hat im Spital das Recht auf die Wahrheit und die hab ich mir geholt. Ich liess mir ganz genau zeigen, welche Medikamente mir wann gegeben werden und es wurde mir endlich auch klar gesagt, dass ich mich auf eine Transplantation einstellen soll. Geht doch! Mit voller Sicherheit kann man aber halt trotzdem noch nichts voraussagen. Jetzt wird erst mal geschaut wie die ersten 30 Tage Chemo ablaufen und dann werden weitere Prognosen gestellt und Entscheidungen gefällt. Eigentlich eine riesen Wissenschaft das Ganze. Verängstigend, viel auf einmal, kompliziert - aber irgendwie auch richtig spannend. Ich werde wohl nicht nur gesund aus der Sache rauskommen, sondern wohl auch als echte Expertin :-)! P.S. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, ist eine Chemo leider nicht so spektakulär wie man sich das vorstellt. Es sind einfach nur verschiedene Infusionen (manchmal auch nur Tabletten). Keine Ärzte mit Laser-Schwertern, keine radioaktive Flüssigkeit und auch leuchten werde ich nicht in der Nacht. Nur verdammt übel soll einem davon werden! Und die Haare gehen aus...
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AutorRosie. 30 Jahre. Mitten im Leben. Diagnose: Leukämie. Archives
January 2020
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