ROSIE AGAINST LEUKEMIA
  • Blog
  • Über
  • MEDIA
  • Kontakt
Zur Bearbeitung hier klicken.

"Manchmal kann man nicht die Situation ändern, in der man sich befindet, aber die Art, wie man mit ihr umgeht!"

Baldie is back in town...

5/3/2017

2 Comments

 
Bild
Bild
Anfang letzter Woche hat es angefangen. Zuerst waren es nur Einzelne, dann am Mittwoch-Morgen konnte ich sie büschelweise auszupfen. Haarausfall! Eine der auffälligsten Nebenwirkungen der Chemotherapie. Grund sind die Zytostatika (Chemomedikamente), welche schnell wachsende und sich häufig teilende Zellen zerstören. Einerseits ist genau das erwünscht, so wirken sie auf kranke Blutzellen, aber leider auch auf Hautzellen, Schleimhautzellen und Haarwurzelzellen.
Ich weiss ja von der ersten Therapie, wie es ist eine Glatze zu haben. Ich konnte damals recht gut damit leben, es war Winter und ich habe die Glatze in der Öffentlichkeit meist unter einer Mütze versteckt. Ebenfalls habe ich das Glück, dass mir die Nicht-Frisur auch noch einigermassen steht. Trotzdem hatte ich dieses Mal mit dem Haarausfall echt Mühe. Es hat mir richtig wehgetan, wenn ich nur daran gedacht habe und als ich das erste Büschel in der Hand hatte, war das wie ein Stich in's Herz. Ich stand an der Bushaltestelle und hätte weinen können. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht weil ich dieses Mal nicht im Spital, sondern mitten im Alltag bin? Vielleicht weil ich weiss, dass es halt eben trotz viel Selbstbewusstsein nicht immer leicht ist, all die dummen Blicke in der Öffentlichkeit zu ertragen? Vielleicht weil mir erst jetzt wieder bewusst wird, dass ich gegen eine lebensgefährliche Krankheit kämpfe? Ich weiss es nicht.
Ich bin deshalb richtig froh, habe ich vor einigen Wochen eine Perücke machen lassen. Als Backup quasi. Oder auch als Schutz. Ist ja kein grosser Aufwand und das Ganze wird erst noch von der IV übernommen. Mein Arzt hat es dann auch auf den Punkt gebracht, er meinte, man müsse nicht immer tapfer sein und da hat er absolut Recht, ich kann die Kraft im Moment definitiv auch anderswo gebrauchen.
Das Auswählen der Perücke hat übrigens richtig Spass gemacht. Meine gute Freundin Ursi war dabei und wir haben viel gelacht (siehe Diashow oben 😂). Ich wollte frisurtechnisch auch mal was ausprobieren, etwas das ich mit meinen echten Haaren nie gemacht hätte. Ich bin dann aber trotzdem nahe bei meiner alten Friese geblieben. Fällt halt weniger auf und jetzt bin ich mit dem Resultat absolut zufrieden. Ich hätte nie gedacht, dass es so echt aussieht! Und die Perücke ist erstaunlich bequem. Sie kratzt nicht und es ist eher so als würde ich eine Mütze tragen. Ich nenne sie liebevoll mein "Frühlingsfell" und so fühle ich mich mit ihr auch: leichter, schöner und lebendiger!
Ich finde zwar die Glatze jetzt nach ein bisschen Gewöhnungszeit auch nicht mehr so schlimm, aber die Perücke ist einfach ein Stück Normalität und diese tut mir gut. Und so muss ich mich jetzt jeden Morgen für eine der drei Optionen entscheiden: Fleisch-, Woll- oder Haarkappe. Kann auch nicht jeder! 😁
2 Comments
katrin.velik@aon.an
5/3/2017 18:12:13

die "falschen" haare sehen sehr echt und natürlich aus und stehen dir perfekt. ich finde dich aber auch ohne haare sehr hübsch, macht dich interessant und besonders.

Reply
Rosie
6/3/2017 18:10:48

Ich bin deshalb froh, kann ich jeden Tag neu entscheiden ob speziell oder normal....je nach Laune ☺!

Reply



Leave a Reply.

    Autor

    Rosie. 30 Jahre. Mitten im Leben. Diagnose: Leukämie. 

    Archives

    January 2020
    December 2017
    October 2017
    September 2017
    August 2017
    July 2017
    June 2017
    May 2017
    April 2017
    March 2017
    February 2017
    January 2017
    December 2016
    September 2016
    August 2016
    July 2016
    June 2016
    May 2016
    April 2016
    March 2016
    February 2016
    January 2016
    December 2015
    November 2015
    October 2015
    September 2015
    August 2015

    Kategorien

    All

Proudly powered by Weebly
  • Blog
  • Über
  • MEDIA
  • Kontakt