Manchmal muss man seinem Körper "danke" sagen. Zum Beispiel meiner Leber, nach vier Tagen Festival. Oder meiner Lunge, dass sie meine über zehnjährige Raucherkarriere unbeschadet überstanden hat. Oder meinen Ohren, dass sie trotz täglichem Kopfhörergebrauch immer noch 100% funktionieren. Und in dieser Woche bin ich meinen beiden Nieren besonders dankbar. Denn was sie durchmachen müssen, ist nicht ohne. Ich bekam am Mittwoch zum dritten (und letzten) Mal wohl die unbeliebteste Chemo der ganzen Therapie: Methotrexat (kurz MTX). Eine giftig-gelbe, hochdosierte Flüssigkeit in einem prall-gefüllten Sack, welche innerhalb 24 Stunden in meinen Körper läuft und möglichst schnell wieder ausgeschieden werden muss. Denn die grösste Gefahr beim MTX ist, dass sich das Medikament in den Nieren kristallisiert und sie so für immer schädigt. Deshalb muss ich jetzt vor allem viel, ganz viel trinken und jedes Mal beim "Brünzeln" den pH-Wert im Urin messen. Ist der Wert zu tief, muss ich sofort ein Medikament nehmen, denn der Urin darf auf keinen Fall säuerlich werden. Ein ziemlicher Aufwand. Normalerweise müsste man das ganze Prozedere im Spital abhandeln, aber ich bin mal wieder an dem Punkt, an welchem jede Stunde im Krankenbett eine zu viel ist und deshalb habe ich es geschafft, dass ich seit gestern auch zu Hause meinen Urin messen darf. Voilà. Ich bin richtig froh darüber und nicht nur mein Urin wird nicht sauer, sondern auch ich nicht! ![]() Kein Schwangerschaftstest, sondern mein Begleiter um den pH-Wert des Urins zu messen.
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AutorRosie. 30 Jahre. Mitten im Leben. Diagnose: Leukämie. Archives
January 2020
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