![]() Gestern hatte ich zum ersten Mal seit der Diagnose Angst. Todesangst. Seit Sonntag quälte mich in der Nacht eine leichte Atemnot, auch durch den Tag fiel das Atmen schwer und dann eben in der Nacht auf Dienstag wachte ich immer wieder auf, weil ich keine Luft mehr bekam und schlimme Schmerzen im Brustbereich hatte. Dadurch raste mein Puls, ich konnte an nichts anderes mehr denken und mir kam es vor als hätte ich eine zu kleine Lunge. Mit Medikamenten brachte mich die Pflegerin durch die Nacht und am Morgen sagte der Arzt: Zurück auf die Intensivstation! Ich war wütend, angepisst, aber was will man machen? Ein Versprechen musste mir der Arzt aber noch geben: Er werde mir also mein neues, helleres und sowieso viel tolleres Zimmer auf der Onkologie bis zur meiner Rückkehr reservieren. Deal! Auf der Intensivstation selber bekam ich irgendwie gar nicht so viel mit. Schläuchelegen, EKG und einen Ultraschall von meiner Lunge haben sie gemacht mit dem Resultat: Da ist was! Rückstände von der Blutvergiftung und WASSER. Ein Problem, das bei normalen Menschen gar kein Problem ist. Aufstechen, Wasser raus, fertig. Da ich aber im Moment einen sehr tiefen Blutplättchenwert (für die Gerinnung des Blutes zuständig) habe, könnte so ein Stich bei mir blutige Folgen haben und da wollen wir ja nicht. Das heisst jetzt, ich muss auf andere Art und Weise mein Wasser loswerden. Dafür gibt es natürlich wasserlösliche Medikamente und weil auf Toilette gehen bei mir zurzeit wie ein Marathonlauf ist hab ich dafür schön ein Blasen-Katheter gekriegt. Geil. Tut nicht weh, kauf ich mir für's nächste Festival :-). Dazu bekomm ich Sauerstoff über einen Nasenschlauch, Atemtherapie mit Maske über die Nacht (siehe Foto) und gaaaaanz wenig trinken, hat mir zuvor auch noch kein Arzt gesagt! Jetzt hoffe ich das Wasser verschwindet oder die Blutplättchen steigen. Und das tun sie - und so kommen wir zum guten Teil dieses Posts: Anscheinend spreche ich sehr gut auf die Chemo an, die bösen Zellen sind zerstört, die Guten fangen wieder an zu wachsen. Zusammengefasst. Das war heute ein absoluter Lichtblick. Ich bin wieder topmotiviert der Krankheit die Stirn zu bieten und das Tolle: meine Stirn wird ja auch immer grösser. Seit etwa Sonntag fallen mir nämlich die Haar aus. Am Morgen sieht's auf meinem Kissen jeweils aus als hätte Nachbars Katze drauf geschlafen. Ich geb ihr dann natürlich auch immer die Schuld. Miau. P.S. Zum Foto oben einfach mal die berühmte Star Wars Szene einblenden: "Tschuuuuh Tuuuuhhhh - Nein meine lieben Skywalkers, ich bin nicht eure Mutter! Sorry."
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AutorRosie. 30 Jahre. Mitten im Leben. Diagnose: Leukämie. Archives
January 2020
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